Das Beste von "Nimm Drei": Herzerfrischendes Konzert

Nimm Drei am 30.12.2004 in der »Neuen Welt«

Ingolstadt (DK) Ein richtiges Abendprogramm beginnt mit der Eurovision – so auch das Konzert mit dem Ingolstädter Trio "Nimm Drei" in der Neuen Welt. Das Motto: "Das Beste aus zehn Jahren a cappella und Comedy" hat nicht zuviel versprochen. Die drei hervorragenden Sänger bearbeiten Schlager, Popsongs und zuweilen auch Jazz. So blieb kein Auge trocken als Thomas Resch beim "Saxofon-Solo" eine unvergleichliche Letschn zog und dabei noch täuschend echt den Sound des Instruments imitierte.

Überhaupt erwies sich der Mann mit der Bassstimme als Spaßvogel mit Goldkehlchen – seine Rudi-Carrell-Persiflage bei "Wann wird’s mal wieder richtig Sommer", der wieder auferstandene sonnenbebrillte Ray Charles mit "Georgia on my mind" und "I can’t dance" von Genesis brachten das Publikum zum Jubeln.

Mit Robert Aichner (Bariton) und Peter Hulin (Tenor) erwachten Songs wie "Ticket to ride" oder "I’m a train" zu neuem Leben. Außerdem: Sinatras "Something stupid", von "Nimm Drei" eingedeutscht zu "Etwas Dummes", wurde zu einer humorvollen Männer-Anmach-Version mit hinreißenden Augenaufschlägen. Der Spaß der Musiker übertrug sich dabei unmittelbar aufs Publikum – Zwerchfelltraining hoch drei.

Die drei Sänger holen sehr viel aus den Stücken heraus, nur ab und zu nehmen sie neben ihren Stimmen ein Rhythmusinstrument zur Hilfe. Brüllendes Gelächter bei der geringsten Beinbewegung erntete Robert Aichner z. B. mit Eier-Shakern in den Hosentaschen. Auch wenn der Humor eher im Flachland anzusiedeln ist – es ist einfach herzerfrischend, die drei zu sehen und zu hören.

Intensiv und eindringlich ist Robert Aichners Arrangement von "Your song" (Elton John), bei welchem durch melodische Umspielungen eine romantische Stimmung aufkam, bevor gegen Ende der Vorstellung das lippenakrobatische "Kalinka" und das mitreißende "Guantanamera" ohrenbetäubendes Fangeschrei auslösten. Das belohnten "Nimm Drei" mit mehreren kurzen Zugaben, unter anderem eine Kungfu-Ausgabe von "Lalelu".

Ihre Gage und den CD-Verkauf spendeten sie an die Flutopfer in Südostasien. Dazu passt hervorragend ein Zitat von Kant: "Der Himmel hat den Menschen als Gegengewicht zu den vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen."