Es ist Mittagszeit am 27. Maerz Hallo Freunde! Es geht weiter: Eine Woche als Strassenmusiker ist vorbei und es koennte nicht besser laufen. Zuerst einmal ist es super einfach ein Permit for Busking (= Gauklereien) zu bekommen. Zuerst anmelden bei der Stadtverwaltung, was als Saxofonist keinerlei Probleme bedeutet, denn die freuen sich sogar ueber mein Jazzsaxofonspiel ("Macht das Stadleben bunter!!"). Danach musste ich mir eine Bestaetigung besorgen, dass ich auch wirklich in Melbourne wohne, und nachdem zunaechst gezweifelt hatte, ob ich die auch bekomme - wer kann schon bezeugen, dass ich unter der angegebenen Adresse wohne, denn anmelden muss man sich hier in Australien nicht, wenn man mit einem Visum reingekommen ist! - ging ich einfach ohne grosses Nachdenken zur naechstbesten Polizeistation, und, siehe da: Ohne mir nichts dir nichts bestaetigte mit der unglaublich freundliche Polizeibeamte meine Statuary Declaration!! Easy Living, wie sonst auch hier down under. Naechstes Beispiel: Da ich ja zunaechst daran dachte, einer "normalen Arbeit" nach zu gehen, was ich aber sofort verwarf nachdem ich festgestellt hatte, dass ich als Musiker viel mehr verdiene (ca. 7-8 Euro die Stunde, Normalverdienst fuer Working-Holidays-Visa-Besitzer wie mich liegt bei 3,5 bis 6 Euro!!), kuemmerte ich mich in der ersten Wochen um eine Steuernummer. Ich wanderte also ins Finanzamt der Stadt, Schlimmes vermutend, denn wie stellt man sich sonst einen Finazbeamten vor, der mit einem mehr schlecht als recht sprechenden Auslaender konfrontiert wird!! Und siehe da: Die Freundlichkeit in Person: "Oh, You come from Germany. Oh Munich! So you are a soccer fan!! Yes you have a great team. And what about the Big Beerfest?...." Small Talk, Interesse, Service!! Das ist Australiens Verwaltung! Meine Tage verbringe ich also uebend auf der Strasse: Morgens an den U-Bahnhoefen, um die gestressten und hastenden Bueromenschen auf zu muntern; mittags spiele ich meist auf der Fussgaengerbruecke, die das Zentrum mit der durch den Fluss Yarra getrennten Southbank, an der zahlreiche Restaurants leigen, verbindet. Neben Geldverdienen und Ueben haben ich dazu noch den schoensten Blick auf Melbournes Skyline mit dem Rialtotower, dem hoechsten Gebaeude der suedliche Hemisphaere. Jazz and Skycrapers!! Abends dann bin ich nahe dem Victorian Arts Centre taetig, einem riesigen Komplex aus 3 Gebaeuden: der Concert Hall, dem Threatergebaeude, in dem sich neben einzelnen Theater auch die Oper befindet , und der Victorian Gallery of Arts. Gleich daneben befindet sich noch das College of Victorian Arts: Also Publikum genug!! Die Pausen dazwischen verbinge ich meistens in der State Library of Victoria, in der man neben Zeitung lesen (deutsche auch online) gut lernen kann, oder ein kurzes Nickerchen haelt!! Manchmal gehe ich mit meiner Frau Eva, die hier einen Englischsprachkurs fuer drei monate besucht, zum Essen, und das nicht zu teuer: Vietnamesisch, Japanisch, Thailaendisch, Koreanisch und Chinesisch fuer nicht mehr al 3 bis 5 Euro pro Person!! Man muss nur wissen wo, und das kristallisiert sich fuer uns immer mehr heraus!! Auch kulturell ist hier einiges geboten: Ab dem Wochenende laeuft hier ein riesiges Comedy Festival ueber drei Wochen andauernd und pro Abend immer mehrer Veranstaltungen gleichzeitig! In Deutschland kaum vorstellbar. Mal sehen, was hier so auf dem Gebiet der Music-Comedy ablaeuft!! In der Oper waren wir auch bereits und das durch Zufall: Diesen Montag besuchte ich aus Interesse ein Lunchtime-Konzert der Jazzklasse der Musikhochschule. Kurz vor dem Beginn kam eine Frau in die Konzerthalle und winkte mit einem Packen von Tickets, schreiend:" Does anybody wants tickest for 'Dan Dschavonni'?" Erst nachdem sie dreimal gerufen hatte, begriff ich, dass es sich hier um Freikarten fuer Don Giovanni handeln musste und ich hob frech meine Hand, sagte: "Two please" und? Ich hatte 2 Freikarten fuer die Melbourner Opera in der Hand, mit Simone Young am Pult! Ja, Glueck hatten wir schon bei unserem ersten Konzert hier in der Stadt. In der ersten Woche gingen wir in den "Bennet's Lane" Jazz Club: Und, Ueberraschung, es spielte der amerikanische Gitarrist Paul Bollenback, ein Name den ich mir ab sofort merken werde, der er spielte gigantisch!! Aus Gespraechen mit dem Pianisten der Band erfuhr ich, dass er in den States wohl sehr bekannt ist; er spielte unter anderem auch mit Branford Marsalis! Mal sehen, ob unser Glueck weiter anhaelt. In jedem Fall geht es uns ziemlich gut, ja auch kein Wunder bei Temperaturen um die 20 bis 25 Grad. Am Wochenende waren es sogar hochsommerliche 32 Grad, weshalb wir auch den Nachmitttag im Suedpazifik badend verbrachten: Super klares Wasser und kein Haifisch in Sicht!! Und was gibts sonst noch so in Melbourne?? Dazu lest den naechtsen Bericht auf dieser Webseite bald folgend! Oder habt ihr spezielle Fragen? Dann schreibt mit persoenlich an die e-mail Adresse. Alle Mails werden beantwortet!! So: Haltet die Ohren steif im, wie ich gelesen habe, kalten fuehfruehlingshaften Wind. See You! Robert |