Hallo Europa! Und ganz speziell: Hallo lieber Tom: Ich schreibe zu Beginn zunaechst dir, denn ich moechte dir auf diesem Weg und in aller Oeffentlichkeit danken, dass du dir die Arbeit machst, meine Reiseberichte auf die Nimm-Drei Homepage zu veroeffentlichen! Dadurch ersparst du mir naemlich viel Zeit, denn somit koennen alle sich ueber unsere Erlebnisse erkundigen und ich brauche nicht allen das Gleiche persoenlich zu schreiben!! Also: Vielen herzlichen Dank und liebe Gruesse an Dich und Ines!! (Ich hoffe, es geht euch gut!!) Also! Los gehts! Heute moechte ich aus gegebenen Anlass ueber die Natur Australiens schreiben, denn an unserem 5. Wochenende hatten wir ein aeusserst intensives Naturerlebenis hier in Suedostaustralien, denn wir waren von Freitag bis Sonntag in dem vielleicht schoensten Nationalpark Victorias, dem Wilsons Promontory Nationalpark, oder abgekuerzt Wilsons Prom. (Die Australier kuerzen alles hier ab. So heist Eva - sowieso schon kurz - hier nur Ev!) Aber wie gewohnt werde ich etwas weiter ausholen und zunaechst Allgmeines zu der Natur hier in Victoria schreiben - das ist ja nur ein kleiner Staat von insgesamt 7 Staaten (New South Wales mit Sydney, Queensland im Nordosten mit all den Superstraenden, Nothern Territory mit dem Kakadu Nationalpark, in dem Crocodile Dundee gedreht wurde, und dem Roten Zentrum, in dem sich der Ayers Rock, oder auch Uluru befindet, Western Australia mit der Hauptstadt Perth, South Australia mit dem Weinanbaugebiet "Barossa Valley" - uebrigens voller deutscher Auswanderer!! Man soll dort sogar Kraut und Wuerstel kriegen!! Ich glaube, das lassen wir bei unserer Rundreise aus! - und dann gibt es noch den Stadtstaat um die Haupstadt Canberra herum. Nicht zu vergessen: Es gibt da noch eine Insel im Sueden von Victoria, Tasmanien; ob die aber ein eigener Staat ist? Vermutlich!!) Also was wir bis jetzt von der Natur hier gesehen haben ist schon sehr beeindruckend! Unser 1. Erlebnis hatten wir schon am Tag nach unserer Ankunft. Die war um 1.30 nachts und wir fuhren nach Hause zu meiner Tante Christa. Wir waren seltsamerweise nicht muede und ratschten bis 6 Uhr frueh. Dann gingen wir ins Bett und schliefen bis 17 Uhr (also eigentlich im europaeischen Rhythmus, denn man muss von der australischen Zeit immer 10 Stunden abziehen - jetzt nach einer Zeitumstellung, zu der noch die europaeische Sommerzeit kommt, 8 Stunden. Als wir langsam aufwachten, hoerten wir fremde Tierlaute. Es klang wie im Urwald. Es waren die australischen Voegel!! Wir machten einen kurzen Spaziergang und es war unglaublich: Von Baum zu Baum flatterten rote Papageien! Dazu ein weiss-scharz gefleckter, von der Groesse her wie eine Kraehe aussehender Vogel, der ebenfalls ungewohnte Laute von sich gibt. Und dann waere noch der Cookaberra (ich weiss nicht, ob ich ihn richtig geschrieben habe), der Laute von sich gibt, die lachenden Affen aehnlich sind. Und die schwirren einem hier in der Natur (in der Stadt nicht!) ueber dem Kopf! Dann die Baeume: Man kann sie in 2 Gruppen einteilen: Europaeische und Australische. Man kann sie meistens daran unterscheiden, dass die Europaeischen gerade im Herbst ihre Blaetter verlieren (viele Papeln, Eichen, auch Buchen). Die australischen Baeume haben hier ein Aussehen, das man kaum beschreiben kann, so wundersam ist ihre Gestalt. In der Strasse, in der wir wohnen, stehen z. B. Baeume, die wie ein riesen Brokkoli aussehen. Ein anderer wiederum, ich glaube ein Nadelbaum, streckt seine Blaetter / Nadeln von seinen riesigen Zweigen, die ebenfalls weit von Stamm, fast waagrecht abstehen, nahezu senkrecht in den Himmel. Aber es ist zu schwer zu beschreiben, wie hier die Baeume aussehen. Man muss das selbst sehen...und staunen! Ach ja: Ganz begeistert waren wir von einer Mammutkiefer (chinesisch!) im Botanischen Garten Melbournes, von deren Riesenzapfen wir einen mit nach Deutschland nehmen wollen, wenn es das Gepaeckgewicht erlaubt! Nicht zu vergessen waeren da Palmen, die die Strassen saeumen, Riesenoleanderbaeume, duftende Hibiskusbaeume..............Und noch 2 Baeume, die man ueberall findet: Der Eukalyptusbaum und...ein Pfefferbaum! Ja Pfeffer. Der waechst hier ueberall. Wir haben die Pfefferkoerner an seinen Aesten erst gar nicht bemerkt, aber dann roch es unter seinen Zweigen so nach Pfeffer und siehe da: Wir endeckten bei genauem Hinsehen die roten Pfefferkoerner!!!! Nun aber zurueck zu unserem Wochendausflug: Er begann Freitag nachmittags, nachdem wir noch in Evas Sprachenschule unser Warten auf unseren Chaffeur Dennis, unseren Wohnungsgenossen, mit dem Video "Moulin Rouge" und den Erlaeuterungen der Australian Football Regeln - einige aus Evas Klasse schauten sich am Abend ein Spiel an und wurden in die Geheimnisse dieses Spiels eingeweiht - verkuerzt hatten. Dann kauften wir noch auf unserem Weg zum vereinbarten Treffpunkt Regenjacken, und, wie wenn wir es geahnt hatten: Auf unserem Weg suedostwaerts zum Wilsons Prom begann es zu regnen, und es sollte bis zum Sonntagmorgen auch bis auf kurze Pausen nicht mehr aufhoeren!! Als wir ankamen, sahen wir nichts mehr, denn es war stockfinstere Nacht. So konnten wir nicht bemerken, dass wir auf unserem Weg ueber eine schmale Landzunge gefahren waren, die das Festland mit der Halbinsel, auf der sich der Nationalpark befindet, verbindet. Diese schmale Landzunge ist ein Glueck fuer den Park, der am suedlichsten Punkt des australischen Festlandes liegt, denn somit konnte sich fast abgeschieden von der Welt ein einzigartiges Naturparadies erhalten. Es fuehrt nur eine einzige Strasse von dieser schmalen Landverbindung in den Park nach Tidal River, dem einzigen Stuetzpunkt dort, eigentlich nur ein Campingplatz mit einer Touristen-Informationsstelle und einigen wenigen Haeusern; sonst gibt es nur die Moeglichkeit in Zelten zu campen, was auch die Unterkunft fuer uns bedeutete. Bei unserer Ankunft waren die Zelte schon von den Jugendlichen der Kirchengruppe (wir waren auf auf Einladung der "Church of Christ" nach Wilsons Prom gefahren) aufgebaut. Neben den ca. 10 Jugendlichen waren da noch die Erwachsenen Tony und Jackie, die sich wegen des Regens gleich daran machten, die Zelte mit einem Zeltplanendach zu verbinden, unter dem man sich zum Abendessen versammlte. Und dann waere noch Peter zu erwaehnen, dem Jugengruppenleiter, 22 Jahre und ein Witzbold und Unikum, wie sich auf unserem Aufenthalt auf der Halbinsel herausstellen sollte. Nach dem Abendessen gingen wir durch die Dunkelheit und dem Regen an den Strand, denn der Campingplatz von Tidal River liegt direkt, nur durch eine schuetzende Sandduene getrennt, am Meer!! Mit Taschenlampe naeherten wir uns dem rauschendem Meer. Bis auf unsere Taschenlampenkegeln stockfinstere Nacht! Dann, auf einmal Peters Rufen:" Macht die Taschenlampen aus!" Warum sollen wir die hier ausmachen? Weiss doch gar nicht, ob wir schon zu nahe am Meer sind! Aber dann sehen wir, wieso wir das Licht ausmachen sollen: Im Sand leuchten deutlich zu sehen Gluehwuermchen!! Ja Gluehwuermchen im Sand: Toller Anblick. Wir kehren zurueck zum Zeltplatz, nehmen noch einen warmen Tee ein und dann machen wir doch tatsaechlich unsere 1. Bekanntschaft mit einem Wombat! Aber wer und was das ist, und was wir noch Wundersames in Wilsons Prom erlebt habe, das erzaehlt euch der Maerchenonkel beim nachsten Mal! Also dranbleiben und nichts versauemen!! See you!! Robert

Kann doch noch weitererzaehlen, denn mein Internetplatz wird jetzt doch nicht beansprucht! Also was ist ein Wombat? Schwer zu beschreiben: Vielleicht so: Es ist ein suesses ,kleines (in der Groesse eines mittleren Ferkels), ein mit grauen Borstenhaaren versehendes "Wildschweinchen". Leider konnte ich noch kein Foto von ihm machen, obwohl wir an die 6 Wombats im Nationalpark rumlaufen sahen. Also unser 1. Wombat besuchte uns am Zeltplatz! Eva steht gerade einem Gespraech zuhoerend neben einem Jugendlichen, als dieser ploetzlich sagt:" Da! Ein Wombat!" Eva schaut um sich und sieht im Moment nichts, bis sie kanpp neben ihren Fuessen den kleinen suessen Wombat bemerkt. Der macht sich aber schon auf die Socken, denn nun ist er ja entdeckt, und ganz so zutraulich ist ein Wombat nun auch nicht! Er kommt halt nur so nahe, damit er was zum Fressen kriegt. Ja zum Fressen. (Am Samstag Abend fand die Jugentruppe - wir waren noch auf einer unserer Wanderungen unterwegs - doch tatsaechlich 2 Wombats in ihren Zelten, die Schnauze in den Proviantrucksaecken gesteckt!!) Wir gehen schlafen, der leicht ist, denn neben dem Dauerregen, dem Meeresrauschen hoeren wir andauernde Tierrufe: Voegel Papageien und Possums, kleine den Eichhoernchen aehnliche Tiere. Am Morgen legt der Regen eine Pause ein und Eva, Dennis und ich beschliessen, eine von der Gruppe separate Tagestour zu unternehmen, denn diese will nur einen kleinen Spaziergang machen. Sie beginnt entlang einem tollen Sandstrand, der von zwei maechtigen Huegeln auf beiden Seiten eingerahmt wird, auf denen sich dichter Wald befindet. Wir gehen suedwaerts auf einen der beiden Hueglen zu, nicht wissend, wo der Weg weiter gehen wird, und ploetzlich, zwischen zwei 3 Meter hohen Felsbloecken sehen wir den Weg, der sich nun entlang des Fusses des Huegels zieht. Fuer uns Europaer ist es ein Huegel, die Australier nennen es Berg; es ist der Mount Oberon an dessen Fuss wir jetzt entlangspazieren, immer am Meer entlang und auf dieses hinaus, denn der Fuss des Mount Oberon ragt wie eine ein realer Fuss in das Meer hinaus. Wir umrunden den Berg in einer 180 Kurve, fuer die wir 1 Stunde brauchen und auf dem wir mit praechtigen Ausblicken auf das Meer und auf die starke Brandung, die kontinuierlich gegen die Felsen rollt, belohnt werden. Hinter dem Mount Oberon liegt wiederum ein Sandstrand, der am anderen Ende ebenfalls von einem nicht mehr ganz so hohem Huegel begrenzt wird. Inmitten diese Strandes befinden sich einzelne Felsen, die wie ins Meer hinaus geworfen wirken. Auf einigen von diesen sitzend, nehmen wir unser Lunch ein. Wellen werfen sich gegen die Felsen. Gischt spritzt hoch. Es geht weiter, wieder 180 Grad am Fuss des 2. Huegels entalng, immer am westlichen Meeresufer des Parkes, suedwaerts. Wir treffen auf den 3. Strand, die Oberon Bay, aber um diese zu erreichen, muessen wir einen schmalen und seichten Fluss ueberqueren, der sich aus dem Landesinneren durch den Sand in das Meer ergiesst. Keine Bruecke, dafuer, Holzlatten: Abenteuer: Wir schaffen es. Am Ende des Strandes biegen wir landeseinwaerts, nun nach Osten, dem Lighthousetrack zu, der von Norden nach Sueden zum suedlichsten Punkt der Insel fuehrt, an dem sich ein Leuchtturm befindet. Dieser Track (Pfad) ist 19 km lang und nur in einer, sehr beliebten, 2-Tagestour begehbar. Unser Weg fuehrt uns durch dichten Wald. Immer auf dem Weg bleiben, wurde uns gesagt, dann macht ihr auch keine Bekanntschaft mit der hochgiftigen Brown-Snake, die hier lebt. Aber es ist sowieso zu nass fuer eine Schlange, und ausserdem koennten wir gar nicht ins Unterholz, denn bei den Baeume hier beginnen die Aeste schon ganz unten am Stamm und bilden somit ein undurchdringliches Dickicht. Wir stossen nach einer Stunde raschen Wanderns auf den Lighthousetrack, dem wir nun in noerdlicher Richtung folgen. Es beginnt staerker zu regnen. Heavy rain, oder wie die Englaender und auch Australier sagen:" It's raining cats and dogs!" Wir werden patschnass, nicht nur aussen, sondern auch innen, denn nun beginnt der Weg aufwaerts, dem Mount Oberon zu zulaufen. Beschwerlich. Aber wir schaffen es! Wir erreichen einen Busparkplatz, von dem aus der Weg zum Mount Oberon fuehrt. Wir lassen es mit der Besteigung und steuern westwaerts auf den Campingplatz in Tidal River zu. Dort angekommen werden wir fuer unseren 5-stuendigen Fussmarsch mit Dinner belohnt: Australische Wuerstchen, auf einem Barbecuegrill geroestet. Unser 1. von insgesamt 3 Wuerstchenessen am Wochenende (Kann keine mehr sehen!). Wir rasten. Abends nimmt uns Peter mit zu einem Kurztrip ans noerdliche Ufer der Halbinsel zu Millers Landing. Dort sollte man in Daemmerung auf zahlreiche Tiere stossen. In der Tat: Auf unserem Weg dorthin begegnen wir...ja wem denn wohl hier in Australien? Richtig: Kanguruhs!!!! Und zwar die kleinen grauen, die Wallabies heissen. Richtig suess, aber scheu. Auch ein paar Wombats grunzen an der Strasse entlang, die uns im Auto zum Beginn des Tracks fuehrt, der runter zum Strand laeuft. Wir wandern los. Daemmerung setzt ein. Wir brauchen Taschenlampen. Am Strand angekommen sehen wir noch einen roten Streifen am Himmel stehen. Die Sonne ist leider schon untergegangen. Dafuer werden wir mit einem fantastischen Naturerlebnis belohnt: Es ist Ebbe und wir koennen am Watt wandern. Felsen, Mangrovenbaeume, Geraeusche von Krabben (den Soldier Crabbs), die sich im Schutz der Dunkelheit aus ihren Verstecken im Sand wagen. Und dann der Blick zum Himmel: Sternenklare Nacht!! Die Regenwolken haben sich verzogen und immer mehr zeigt sich die Pracht des australischen Suedhimmels: Das Kreuz des Suedens ist auszumachen und Peter erklaert uns, wie wir den Schuetzen am Nachthimmel entdecken koennen: Wahnsinn, so viele Sterne, und man sieht die Milchstrasse ganz deutlch, und, was ich in Europa noch nie gesehen habe, es sind ganz deutlich Galaxiennebel auszumachen!! In Dunkelheit gehts zurueck zum Camp! Schlafen, denn wir haben Wunderbares und sehr viel heute erlebt! Aber es gibt noch eine unglaubliche Zugabe am naechsten Tag: Den schoensten Strand, den ich je gesehen habe: Squeaky Beach (= "Quietschstrand". Heisst deshalb so, weil die Sandkoerner bei jedem Schritt lustig quietschen!!). Schon der Weg dorthin ist paradisisch: Zunaechst vom Strand nach Norden, dann landeinwaerts am Tidal River entlang. Uber eine Fussgaengerbruecke (man kann Komorane am Fluss sehen!) durch einen phantastischen Wald, der sich ueber einen Hugel erstreckt. Ueber diesen gekommen oeffnet sich ein sagenhafter Blick auf den Squeaky Beach: Ein Strand mit fast bluetenweissem Sand, an seinen Enden riesige Granitplateaus, die sich, durch die Wassergewalt schon teilweise von den Bloecken abgebrochen, in die tosende Brandung hinauswerfen. Man kann auf der Granitkueste dem Strand entgegenwandern. Herrlichstes Wasser. Tolle 1-2Meter hohe Wellen. Ich bin jetzt noch sprachlos von dem Paradies, das sich uns dort offenbarte!!! Rueckkehr zum Camp. Zeltabbau. Lunch: Wuerstchen!! 3-stuendige Heimfahrt. Stop bei einem Erwachsenen der Kirchengruppe: Kostenloses Dinner: Wuerstchen!!! Zuhause: Muede, gluecklich, Schlaf!! See You! Robert!!